Führung zur Ausstellung „Corvey im Fokus – Aktuelle Forschungen zur Geschichte Corveys“
Am Donnerstag, den 17. Oktober 2013, bieten der Stadtarchäologe Andreas König und der Stadtarchivar Michael Koch für den Heimat- und Verkehrsvereins Höxter eine Einführung in die neueröffnete Ausstellung im Orgelgang des Museums Schloss Corvey an.
Treffpunkt: Museumseingang Beginn: 19:00 Uhr Dauer: ca. 1,5 Stunden Eintritt: frei Gäste sind willkommen!Anlässlich der Evaluierung des Welterbeantrages für die ehemalige Reichsabtei Corvey bereitete eine Gruppe von Fachleuten die Ausstellung vor. Beteiligt waren Vertreter der LWL-Archäologie für Westfalen: Dr. Daniel Bérenger, Dr. Sveva Gai, Corinna Hildebrand und Dr. Hans-Werner Peine, des Instituts für Archäologische Wissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum: Beate Sikorski, des Kulturkreises Höxter-Corvey: Dr. Claudia Konrad und der Stadt Höxter: Michael Koch und Andreas König. Auf 21 Tafeln wird die Geschichte des Klosters vorgestellt: Hierzu zählen das mittelalterliche Klosterareal, die Klosterkirche und das zwischen 873 und 885 erbaute Westwerk, die untergegangene Stadt Corvey, die Corveyer Burgen und die Kulturlandschaft im Umfeld des Klosters. Eine Zeittafel bietet einen Überblick über die wichtigsten Ereignisse der Corveyer Geschichte.
Vorausgegangen war in den Jahren 2010-2012 im Rahmen des UNESCO-Weltkulturerbeantrages ein Kooperationsprojekt zwischen der LWL-Archäologie für Westfalen, der Ruhr-Universität Bochum und der Stadt Höxter, in dem moderne Prospektionsmethoden eingesetzt und erprobt werden sollten, die ohne zerstörerische Eingriffe in den Boden auskommen. Im Bereich des Klosterareals und der Stadtwüstung Corvey wurde großflächig die Magnetprospektion eingesetzt, die eine exakte Kartierung archäologischer Befunde, beispielsweise von Hauskellern, Gräbern und Wegespuren, im Untergrund erlaubt. Bei diesem Verfahren werden mit Hilfe einer Sonde durch Störungen des natürlichen Erdmagnetfeldes gemessen.
Um ein größeres Umfeld Corveys unter siedlungs- und kulturlandschaftlichen Aspekten erfassen zu können, wurde im Frühjahr 2012 die Methode des Airborne Laserscanning auf einer Fläche von etwa 105 km² angewandt. Sie stellt die jüngste Hightechvariante der Luftbildarchäologie dar, die auch für dicht bewaldete Flächen geeignet ist. Aus Fluggeräten wird die Geländeoberfläche durch Laserstrahlen abgetastet und mit den erzielten Daten werden hochauflösende digitale Geländemodelle erstellt. So konnten beispielsweise die ehemalige Corveyer Stadtbefestigung, die höxtersche Landwehr, fossile Acker- und Wegestrukturen sowie urgeschichtliche Grabhügelfelder erfasst werden.
Die Ergebnisse dieser aktuellen Untersuchungen werden mit der Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ihre Verknüpfung gestattet neue Einblicke in die Geschichte Corveys sowie in die historische Siedlungs- und Kulturlandschaft. Die Ausstellung ist im Museum Höxter-Corvey bis zum 3. November 2013 zu sehen.